Im Rahmen einer Studie, die an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Augsburg / Bezirkskrankenhaus Augsburg und dem Lehrstuhl für Medizinische Psychologie und Soziologie durchgeführt wurde, wurden im Zeitraum vom 15. April bis 1. Mai 2020 in ganz Deutschland 3.669 Beschäftigte im Gesundheitswesen, darunter Angehörige der Ärzteschaft, der Pflege und des sonstigen Krankenhauspersonals, zu ihrer subjektiven Belastung und Stress angesichts der Pandemie mittels einer Online-Befragung anonym untersucht. Ebenso erfragt wurde die Wahrnehmung der Informationspolitik und die Zustimmung zu den von Staat und jeweiligem Krankenhaus ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen.
Beim Personal auf Covid-19-Stationen sowie beim Pflegepersonal waren subjektive Belastung und Stress am höchsten. Das Pflegepersonal hatte sich im Vergleich zur Ärzteschaft auch kritischer gegenüber der Informationssituation und der Eindämmungsmaßnahmen geäußert. Die Ergebnisse zeigten weiterhin, dass Beschäftigte im Gesundheitswesen gemäß Selbstauskunft im Vergleich zur Gesamtbevölkerung mit einem deutlich höheren Ansteckungsrisiko mit Covid-19 ausgesetzt waren, insbesondere bei einem Arbeitseinsatz auf Stationen mit hohem Aufkommen von Covid-19-Patienten und Patientinnen.
Alle Befragten äußerten die Belastung durch subjektiven mentalen Stress, Sorgen um die persönliche Zukunft und die Gesundheit von Familienangehörigen sowie Angst, sich mit dem Virus anzustecken und es an Familie und Freunde zu übertragen.
Die Studie zeigte, dass bei den Beschäftigten im deutschen Gesundheitswesen hohe Zustimmungsraten zu den von Krankenhäusern und Staat ergriffenen Maßnahmen vorliegen. Sowohl das Maß an Unterstützung und Schutz als auch die Qualität der Versorgung von Patienten mit und ohne Covid-19-Infektion wurden positiv bewertet.
Zur Studie (in englischer Sprache) geht es hier.